Ist halt immer die Frage, wie der VK "restauriert" definiert und wie sein Technik- und Qualitätsverständnis ist.
Mein Lincoln war beim Kauf auch 100% restauriert. Der Vorbesitzer hat auch wirklich jedes Teil angefasst. Unterm Strich wars aber am Ende eigentlich eher ein Schlachtobjekt, weil alles, aber auch wirklich alles, was er gemacht hat absolut desaströs war.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Todfeind einer schlechten Restauration Lack ist. Also nicht Karosserielack, sondern Lack auf Teilen und Stellen, wo er nicht hingehört. Bei mir war alles mit Hammerite Steinschlagschutz überstrichen im Motorraum. Selbst der Kabelbaum, alle Stecker usw...
Wenn etwas gut restauriert ist, dann sind solche Details wie Stecker usw auch sauber gemacht. Kabelbäume sind vernünftig verlegt und mit Isoband oder den Plastikkanälen verpackt, die Plastikclipse sind alle erneuert, neue Schrauben werden verwendet und nicht die alten rostigen, Kunststoffoberflächen sind sauber und nicht einfach überlackiert. Selbst meine Schaumstoffarmlehnen im Innenraum waren mit weißem Baumarktlack überstrichen.
Genauso wird im Interior gerne alles mit Leder bezogen, was nicht gut aussieht. Das ist mMn genauso eine Unart anstatt die Teile entsprechend aufzuarbeiten oder eben bei zu großer Beschädigung auszutauschen. Gerade diese Liebe zum Detail unterscheidet für mich persönlich eine gute von einer schlechten Restaurierung. Der äußere Karosserielack ist eher von geringerer Bedeutung, da der, solange er noch nicht zu alt ist fast immer gut aussieht. Schlechte Arbeit diesbezüglich macht sich halt erst bemerkbar, wenn der Rost wieder durch drückt oder der Spachtel aufreißt.
Die Bilder, die hier gepostet wurden... da würde mich z.B. stören, dass Motor und Getriebe zusammen gebaut und dann überlackiert wurden. Alle Dichtungen und Schrauben sind überlackiert, das kann man auch besser machen. Auch bei den Stabibuchsen oder beim Lenkgestänge ist alles einheitlich schwarz und sieht überlackiert aus, nachdem es zusammen gebaut wurde. Viel zu viel Lack.